Spielfilme

Die folgende Filmübersicht (sotiert nach Erscheinungsjahren) konzentriert sich auf Spielfilme, in denen Sozialarbeiter*innen oder sozialpädagogische Fachkräfte als Protagonist*innen wirken. 

 

"FilSoA" versteht sich als stetig weiterentwickelnde Plattform. Wir freuen uns über Anregungen und Hinweise über unser Kontaktformular.

Vena
(DEU 2024, 116min)

 

Drehbuch und Regie: Chiara Fleischhacker (*1993)

 

Jenny, eine junge Frau Mitte 20, wohnt mit ihrem Freund in einem Plattenbauhochhaus am Rand einer deutschen Kleinstadt. Sie ist ungeplant schwanger und obwohl sie sich eine eigene Familie wünscht und sie in einer engen Verbindung mit ihrem Partner lebt, sieht sie sich nicht in der Lage, die Aufgaben des alltäglichen Lebens und ihre Zukunftsplanung zu gestalten. Das Paar entflieht dem Alltag immer wieder mit der Droge Crystal Meth. Als das Jugendamt von Jennys Schwangerschaft erfährt, wird sie verpflichtet, sich Unterstützung bei einer Familienhebamme zu holen. Ihr erster Sohn wächst bereits bei ihrer Mutter auf und sie hat Angst, auch das Sorgerecht für ihr zweites Kind zu verlieren. Wie allen professionellen Fachkräften begegnet sie auch der Familienhebamme mit großer Skepsis und der stetigen Angst vor Kontrolle und Zurechtweisung. Mit einem authentischen Einlassen auf Jennys Situation schafft es die Hebamme aber eine Vertrauensbasis aufzubauen. Bei Jenny entwickelt sich dadurch eine gewisse Zuversicht, obwohl ihre Lebensituation sich radikal ändert.

  • Handlungsfelder: Jugendamt, Familienhebamme und Sozialdienst in einer JVA
  • Themen u.a.: 
    • Vertrauen als Basis und Möglichkeit von „Hilfe zur Selbsthilfe“
    • Spannungsfeld „Nähe und Distanz“ in professionellen Kontexten (u.a. bei aufsuchender Arbeit)
    • Kommunikation auf Augenhöhe und Akzeptanz von Eigensinn
  • Inhaltswarnung: Drogenkonsum

Ein Mann seiner Klasse
(DEU 2024, 89min)

 

Drehbuch: Nicole Armbruster (*1975), Marc Brummund (*1970)

Regie: Marc Brummund (*1970)

 

Der junge Christian erlebt seine Kindheit in den 1990er Jahren in Kaiserslautern. In dem Spielfilm wird gezeigt, was es bedeutet, in Armut aufzuwachsen und dabei als kleinerJunge männliche Gewalt zu erfahren und zu erleben, wie die von Depressionen geprägte Mutter stetig Opfer der Gewaltausbrüche des eigenen Vaters wird. 

Auf der Suche nach Orientierung versucht Christian immer wieder die positiven Momente mit dem eigenen Vater zu betonen und steht in der radikalen Spannung zwischen Hoffnung und stetiger Enttäuschung. Untersützung erfahren Christian und seine Geschwister durch familiäre und professionelle Hilefeleistungen, die er aber nur schrittweise annehmen kann und demnach auch erst nach und nach wirkliche Untersützung für ihn bedeuten.

 

Siehe auch die Dokumentation zum Spielfilm unter Dokumentation/Dokumentarfilme.

  • Handlungsfeld: Jugendamt, Schnittstelle Schule
  • Themen u.a.: 
    • Kindeswohlgefährdung
    • Armut und das Gefühl von Scham und Nichtteilhabe an Welt
    • Hilfestrukturen im Familiennetzwerk
  • Inhaltswarnung: Häusliche und männliche Gewalt (körperlich und psychisch) in Partnerschaft gegenüber Frauen und eigenen Kindern

Kalt
(DEU 2022, 90min)

 

Drehbuch: Hans-Ullrich Krause (*1954)

Regie: Stephan Lacant (*1972)

 

Während eines Kita-Ausflugs in die benachbarte Natur verschwinden zwei Kinder. Den beiden pädagogischen Fachkräften und der Praktikantin, die die Gruppe begleiten, fällt das Fehlen der Kinder erst auf, als sie eine Pause einlegen und die Kinder durchzählen. Wenig später beginnt die Leiterin die vermissten Kinder zu suchen und findet die leblosen Körper schwimmend im kalten Wasser eines naheliegenden Flusses. Sofort wird klar, dass sich ein tragischer Unfall ereignet hat. 

Die Frage von Schuld und nicht eingehaltener Aufsichtspflicht steht im Raum. Auf eindringliche Art und Weise wird aufgezeigt, wie sich Wut und Trauer mit der Frage nach Verantwortung vermischen und welchen Einfluss eine vermeintlich nicht geleistete Betreuungsverantwortung auf das berufliche sowie private Leben der Gruppenleitung hat.

  • Handlungsfeld: Kindertagesstätte
  • Themen u.a.: 
    • Aufsichtspflicht und Verantwortung für Kindergruppen
    • (Un-)Möglichkeit der Risikovermeidung
    • Einfluss von beruflichen Ereignissen auf privates Leben und die Komplexität der professionellen Abgrenzung
  • Inhaltswarnung: Trauer, Tod und Verlust von Kindern

Systemsprenger
(DEU 2019, 120min)

 

Drehbuch und Regie: Nora Fingscheidt (*1983)

 

Die 9-jährige Benni gilt als aggressiv und unberechenbar. Aufgrund traumatischer Erfahrungen in frühester Kindheit darf niemand ihr Gesicht berühren. Von der Förderschule wird sie dauerhaft suspendiert und auch in keiner Pflegefamilie oder Wohngruppe wird sie lange ausgehalten. Als sogenannter „Systemsprenger“ droht sie durch alle Raster der deutschen Kinder- und Jugendhilfe zu fallen. Vom Jugendamt wird ein Anti-Aggressions-Trainer bestellt. Micha, der dem Boxsport zugetan ist und bisher mit straffälligen Jugendlichen zusammengearbeitet hat, wird als Schulbegleiter eingestellt. Er versucht mit unterschiedlichen (erlebnispädagogischen) Ansätzen Zugang zu Benni zu finden.

  • Handlungsfelder: Jugendamt, Hilfen zur Erziehung (Betreute Wohnformen)
  • Themen u.a.: 
    • Besondere Ansätze mit jungen Menschen mit komplexen Hilfebedarfen, u.a. Erlebnispädagogik
    • Spannungsfeld "Nähe und Distanz" in professionellen Kontexten
    • Möglichkeiten und Grenzen des Kinder- und Jugendhilfesystems
  • Inhaltswarnung: Körperliche und psychische Gewaltszenen, "Kraftausdrücke", Szenen systemischer Machtausübung und Freiheitsentzug

Der Glanz der Unsichtbaren
(FRA 2018, 102min)

 

Drehbuch: Louis-Julien Petit (*1983), Marion Doussot (*1971)

Regie: Louis-Julien Petit (*1983)

 

In dieser französischen Komödie werden vier Sozialarbeiterinnen gezeigt, die sich in einer Tagesstätte einer nordfranzösischen Stadt engagieren, in der obdachlose Frauen sich duschen und aufhalten können ohne ihre Identität preisgeben zu müssen. Die Einrichtung soll geschlossen werden, da sie von der Stadtverwaltung als nicht „effektiv“ genug eingestuft wird. Dagegen erhebt sich widerstand. Auf komödiantische Art und Weise wird gezeigt, wie komplex es ist, die mentale Gestimmtheit der obdachlosen Frauen mit bürokratisch genormten Hilfsangeboten in Einklang zu bringen. Mit Strategien individueller Problemlösung versuchen die Sozialarbeitenden dem Auftrag gerecht zu werden, öffentliche geforderte „Effektivität“ auf den Einzelfall herunterzubrechen. Idealtypisch wird aufgezeigt, von welchen Spannungen der sozialarbeiterische Berufsalltag geprägt ist.

 

  • Handlungsfeld: Wohnungs- und Obdachlosenhilfe für Frauen in Frankreich
  • Themen u.a.:
    • Spannungsfeld "Nähe und Distanz" in professionellen Kontexten
    • Komplexitität des Nachweises von Wirksamkeit (Effektivität und Effizienz) Sozialer Arbeit
    • Akzenptanz von Eigensinn und ressourcenorientierte Strategien der Unterstützung
  • Inhaltswarnung: Thematisierung von verschiedenen Gewaltformen (inkl. sexualisierter Gewalt)

Ich, Daniel Blake
(GB/FRA/BEL 2016, 100min)

 

Drehbuch: Paul Laverty (*1957)

Regie: Ken Loach (*1936)

 

Daniel Blake ist 58 Jahre alt, gelernter Zimmermann und hatte einen schweren Herzinfarkt. Er möchte gerne weiter arbeiten, jedoch wird ihm dies aus gesundheitlichen Gründen untersagt. Daniel beantragt Sozialhilfe, im Rahmen dessen er jedoch als arbeitsfähig eingestuft und zur Arbeitslosenhilfe weitergeleitet wird. Diese könne jedoch erst dann gewährt werden, wenn sich Daniel um Arbeit bemüht, was der gesundheitlichen Einschätzung entgegensteht. Aufgrund der bürokratischen Unklarheiten gerät Daniel in finanzielle Schwierigkeiten und muss seine Wohneinrichtung verkaufen. Er fühlt sich von den Ämtern und Entscheidungsträgern nicht respektvoll behandelt und nicht wahrgenommen.

 

  • Handlungsfelder: Sozialamt, Jobcenter im UK
  • Themen u.a.:
    • Bürokratie in Hilfeprozessen
    • Anforderungen und Zuständigkeiten
    • Hilfe und Hilfeinstitutionen aus der Perspektive von Adressat*innen und Nutzer*innen

Standing Tall
(FRA 2015, 119min)

 

Drehbuch und Regie: Emmanuelle Bercot (*1967)

 

Der Hauptprotagonist dieses Coming-of-Age-Dramas, der 16-jährige Malony, fällt schon früh aus dem üblichen Bildungs-Erziehungs- und Betreuungssystem heraus. Er zeigt deviantes und delinquentes Verhalten und kann Agressionen schlecht regulieren. Sein Vater ist nicht greifbar, seine selbst noch junge Mutter ist mit der Erziehung überfordert und inkonsequent. 

Florence, eine kurz vor der Pension stehende Jugendrichterin, und der Sozialarbeiter Yann, der selbst eine herausfordernde Kindheit und Jugend erlebte, begleiten Malony. 

Nach einer Vielzahl an Maßnahmen und einem konfliktreichen Jahr, in dem viele Versuche der lebensweltnahen Untersützung versucht worden sind, fällt schließlich die Entscheidung, den Jugendlichen  in eine strenge Erziehungsanstalt auf dem Land zu schicken. 

In dieser Zeit trifft er auf Tess und verliebt sich. Als er selbst Vater wird, versucht er, sich mit Unterstützung seiner professionellen Begleitpersonen schrittweise an gesellschaftiche Konformitäten anzupassen.

 

  • Handlungsfelder: Lebensweltnahe Einzelfallhilfe; Erziehungscamps; Jugendgerichtshilfe/ Offener Stravollzug/ Schnittstelle Justiz
  • Themen u.a.:
    • Erziehung außerhalb von Alltags- und Familiensystem
    • Kontrollauftrag, systemische Disziplinierung und Normaliserung
    • Professioneller advokatorischer Auftrag 
    • Staatliche Aufsicht in Familienerziehung 
  • Inhaltswarnung: Körperliche und psychische Gewaltszenen (u.a. auch gegenüber professionellen Fachkräften), Konkrete Darstellung sexualisierter Gewalt, "Kraftausdrücke", Kindeswohlgefährdung, Szenen systemischer Machtausübung (u.a. körperliche Züchtigung) und Freiheitsentzug.

Freistatt 
(DEU 2015, 104min)

 

Drehbuch: Nicole Armbruster (*1975)

Regie: Marc Brummund (*1970)

 

In „Freistatt“ werden autoritäre Erziehungsmethoden in Heimen in Westdeutschland der späten 1960er/ beginnnenden 1970er Jahre thematisiert. Dabei werden übergriffige und von körperlicher und psychischer Machtausübung geprägte Methoden in einem kirchlichen Erziehungsheim für Jungen fokussiert. An einem persönlichen Beispiel des 14-jährigen Wolfgang wird aufgezeigt, welcher Erziehungsbegriff lange Zeit zum Selbstverständnis in der Heimerziehung (Fürsorgeerziehung) gehörte. Exemplarisch wird das Fehlen einer theoretisch-reflexive Grundlegung der täglichen pädagogischen Arbeit und das Nichtvorhandensein von Wissen über Macht und Ohnmacht der Fachkräfte sichtbar.

 

  • Handlungsfeld: Heimerziehung (der 1960 und 1970er Jahre)
  • Themen u.a.:
    • Autoritäre Methoden, Macht, Versuche der Willensbrechung
    • Auswirkungen von Gewalt auf Adressat*innen
    • Gruppenprozesse der Anpassung und Gruppenprozesse des Aufstandes
  • Inhaltswarnung: Körperliche und psychische Gewaltszenen (inkl. sexualisierter Gewalt), "Kraftausdrücke", Szenen systemischer Machtausübung und Freiheitsentzug

Jack 
(DEU 2014, 102min)

 

Drehbuch: Edward Berger (*1970), Nele Mueller-Stöfen (*1967) Regie: Edward Berger (*1970)

 

Der Film erzählt über einen bedeutenden Lebensabschnitt des 14-jährigen Jack, welcher mit seinem Bruder Manuel und seiner Mutter Sanna zusammen lebt. Jack wird häufig die Verantwortung für seinen Bruder übertragen. Nach einem Unfall Manuels mit heißem Wasser, wird Jack durch das Jugendamt fremd untergebracht. In der stationären Wohneinrichtungen wird Jack gemobt. Nach einem Gewaltvorfall gegenüber einem anderen Jugendlichen, traut sich Jack nicht zurück in die Einrichtung und macht sich allein auf dem Weg zu seiner Mutter.

 

  • Handlungsfelder: Jugendamt, Hilfen zur Erziehung (stationäre Einrichtung)
  • Themen u.a.: 
    • Parentifizierung
    • Kindeswohlgefährdung
    • Handeln im Kontext Kinderschutz
  • Inhaltswarnung: Kindeswohlgefährdung, Darstellung von Gewalt

Der Fall Bruckner 
(DEU 2014, 90min)

 

Drehbuch: Cooky Ziesche (*1960), Hans-Ullrich Krause (*1954)

Regie: Urs Egger (1953-2020)

 

Im Zentrum des Films steht die Sozialarbeiterin Katharina Bruckner, die seit vielen Jahren Fälle im Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) eines Berliner Jugendamtes bearbeitet. In ihrem Arbeitsalltag erlebt sie eine hohe emotionale und organisatorische Belastung. Im Laufe des Films wird deutlich, dass auch vermehrt private Herausforderungen ihr Leben bestimmen. Ein Schulpsychologe aus dem selben Jugendamt bittet Frau Bruckner in einem seiner Fälle um Mithilfe: Eine bekannte Architektin ist mit ihrem siebenjährigen Sohn Joe wegen dessen Hyperaktivität in der Schule bei ihm erschienen. Die Sozialarbeiterin übernimmt die Verantwortung in dem Fall. Schnell wird deutlich, wie komplex die sozialarbeiterische Kinderschutzfunktion ist: Konkrete Verdachtsituationen von Kindeswohlgefährdung wechseln sich ab mit Nicht-Wissen über die Gesamtsituation und dem Verlust des Verauens im eigenen Team. Verschärft wird die Situation durch Frau Bruckners Konfrontation mit eigenen biografischen Trauererfahrungen. 

 

  • Handlungsfeld: Jugendamt/ ASD
  • Themen u.a.:
    • Möglichkeiten und Grenzen des Kinder- und Jugendhilfesystems 
    • Kindeswohlgefährdung / Kinderschutz
    • Kooperation mit anderen Professionen
  • Inhaltswarnung: Häusliche Gewalt und Kindeswohlgefährdung

Short Term 12 - Stille Helden 
(USA 2013, 96min)

 

Drehbuch und Regie: Destin Daniel Cretton (*1978)

 

Short Term 12 ist eine familienersetzende Wohneinrichtung für Jugendliche in einer Kleinstadt in den USA. Obwohl die Einrichtung darauf ausgelegt ist, dass die Jugendlichen nach höchstens zwölf Monaten wieder in ihre Familien zurückkehren oder in anderweitige Einrichtungen ziehen können, leben viele länger als ein Jahr dort. Das Team von Sozialarbeiter*innen versucht den jungen Menschen durch klare Regeln untersützende Strukturen zur Lebensbewältigung zu bieten. Als die 15-jährige Jayden neu in die Einrichtung kommt, gelingt es der Sozialarbeiterin Grace, eine vertrauensvolle Beziehung zu ihr aufzubauen. Doch als Jayden ihr ihre familiären Erfahrungen offenbart, wird die Sozialarbeiterin an eigene Erlebnisse in ihrer Kindheit und Jugend erinnert. Grace verliert die professionelle Distanz und ihr Arbeitsalltag hat massiven Einfluss auf ihr privates Leben.

 

  • Handlungsfeld: Betreutes Wohnen (HzE) am Beispiel USA
  • Themen u.a.: 
    • Wichtigkeit für Fachkrafte der Reflexion eigener biografischer Erfahrungen 
    • Spannungsfeld "Nähe und Distanz"
    • Grenzen der Möglichkeiten von sozialarbeiterischen Hilfeleistungen 
  • Inhaltswarnung: Thematisierung körperlicher und psychischer Gewalt (inkl. sexualisierter Gewalt), Selbstverletzendes Verhalten, Thema Suizid, "Kraftausdrücke"

Die Jagd
(DNK/SWE 2013, 112min)

 

Drehbuch: Thomas Vinterberg (*1969), Tobias Lindholm (*1977)

Regie: Thomas Vinterberg (*1969)

 

Lucas arbeitet als Erzieher in der Kindertagesstätte seines Heimatdorfes. Dort nimmt er sich vorwiegend der fünfjährigen Klara an, die Tochter seines besten Freundes. Als Klara Lucas einen Kuss gibt, weist dieser sie freundlich, aber bestimmt zurück. Klara macht einen verletzen Eindruck und berichtet der Kitaleiterin spontan, dass sie Lucas hasse und sie sein Geschlechtsteil ge haben soll.

Die Kitaleitung informiert die betreffenden sowie die Eltern der anderen Kindern über den Verdacht und berichtet, das sie nicht ausschließen könne, dass es zu weiteren Situationen sexualisierter Gewalt gekommen sei. Sie bittet die Eltern auf mögliche Symptome bei ihren Kindern zu achten.

 

  • Handlungsfeld: Kindertagesstätte
  • Themen u.a.:
    • Verdacht von sexualisierter Gewalt ggü. Schutzbefohlenen sowie der Umgang damit
    • institutioneller Kinderschutz
  • Inhaltswarnung: Thematisierung von sexualisierter Gewalt, Darstellung von körperlicher Gewalt

Schuld sind immer die Anderen 
(DEU 2012, 93min)

 

Drehbuch: Anna Maria Praßler (*1983)

Regie: Lars-Gunnar Lotz (*1982)

 

Im Mittelpunkt des Films steht Benjamin, ein junger Mensch, der gegenüber seinen Mitmenschen häufig massive körperliche Gewalt ausübt. Schuld an den Gewaltsituationen sind für Ben jedoch immer die Anderen. Nachdem er in die Jugendstrafanstalt und dann in den offenen Vollzug kommt, holt ihr Sozialarbeiter Niklas in das "Waldhaus", eine Wohneinrichtung für Jugendliche, welche straffällig geworden sind. Nach einer Zeit erkennt Ben in der Sozialarbeiterin Eva eine betroffene Person seines jüngsten Raubüberfalls.

 

  • Handlungsfeld: Straffälligenhilfe
  • Themen u.a.:
    • Konfrontation mit dem eigenen Gewalthandeln
    • Arbeit mit jungen Menschen, die gewalttätig geworden sind
    • "Täter-Opfer-Ausgleich"
  • Inhaltswarnung: Thematisierung und Darstellung von körperlicher Gewalt

Angels’ Share
Ein Schluck für die Engel 
(UK/FRA/BEL/ITA 2012, 101min)

 

Drehbuch: Paul Laverty (*1957)

Regie: Ken Loach (*1936) 

 

Robbie wird wegen eines Gewaltvergehens zu gemeinnütziger Arbeit, anstelle einer Freiheitsstrafe verurteilt. Die Gruppe wird von Sozialarbeiter Harry betreut. Harry organisiert für die Gruppe die Besichtigung einer Whiskey-Destillerie, wobei Robbie und die anderen erfahren, dass bald einer der teuersten Whiskeys der Welt versteigert werden soll. Robbie schmiedet einen Plan, wieder kriminell zu agieren, um all seine Sorgen loszuwerden. Harry selbst ahnt nichts von den Aktivitäten der Gruppe.

 

  • Handlungsfeld: Bewährungshilfe
  • Themen u.a.:
    • Konfrontation mit den eigenen Straftaten
    • Verantwortungsübernahme
    • Gestaltung von Hilfebeziehungen
  • Inhaltswarnung: Thematisierung und Darstellung von körperlicher Gewalt
  • Handlungsfeld: Kinder- und Jugendhilfe
  • Themen u.a.: 
    • Gewalt in Familien
    • Gewaltbezogene familien- und beziehungsdynamische Aspekte
    • Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
  • Inhaltswarnung: Kindeswohlgefährdung, Thematisierung und Darstellung von Gewalt im familiären und institutionellen Kontext, "Kraftausdrücke", Darstellung einer Kindstötung

Robin 
(DEU 2007, 20min)

 

Drehbuch: Clemente Fernandez-Gil (*1968)

Regie: Hanno Olderdissen (*1976)

 

Robin ist 8 Jahre alt, war länger in einer stationären Wohngruppe untergebracht und kehrt nun zu seiner Familie zurück. Die Familie ist dem Jugendamt bekannt und es kommt immer wieder zu Gewaltvorfällen. Nach einer Gewalttat des Lebensgefährten der Mutter gegenüber der Schwester Marlene, verlässt dieser die Wohnung fluchtartig. Die Sozialarbeiterin des Jugendamts, Frau Scholle, versucht die Familie zu kontaktieren sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen und Robin versucht unterdes sich und seine Familie vor möglichen Konsequenzen zu schützen.

 

Die Kinder des 
Monsieur Mathieu
(FRA/CHE/DEU 2004, 95min)

 

Drehbuch: Christophe Barratier (*1963)

Regie: Philippe Lopes-Curval (*1951)

 

Der Musiker Clément Mathieu kommt 1949 als Pedell, ein Aufseher, in das Fond de l’Étang, ein Heim für Jungen, welche als schwer erziehbar gelten. Im Heim herrschen autoritäre und repressive Erziehungsmethoden mit strengen Regeln. Wer nicht gehorcht oder gegen die Regeln verstößt, wird in den Kerzer, einer Arrestzelle, gesperrt. Es entsteht ein Klima von Misstrauen und Konkurrenz.

Mathieu hört zufällig, dass die Kinder unter sich singen und beschließt einen Chor zu gründen, um die Jungen für Musik zu begeistern. Von der Heimleitung wird der Chor mit Skepsis betrachtet und später untersagt. Der Chor probt jedoch weiter. Die Pedells rebellieren gegen den Leiter und versuchen, den Alltag für die Jungen positiver zu gestalten.

 

 

  • Handlungsfeld: Heimerziehung (der 1940er Jahre)
  • Themen u.a.: 
    • Autoritäre und repressive Methoden in der Heimerziehung
    • Pädagogische Gegenentwürfe
    • Subjektivierung und Individualität
  • Inhaltswarnung: Thematisierung und Darstellung körperlicher und psychischer Gewalt

Bambule 
(DEU 1970, 90min)

 

Drehbuch: Ulrike Meinhof (1934-1976)

Regie: Eberhard Itzenplitz (1926-2012)

 

Im Film „Bambule“ werden die autoritären Methoden der Heimerziehung (Fürsorgeerziehung) in einem West-Berliner Mädchenheim der 1960er Jahre kritisiert. Gezeigt wird eine Revolte der Heiminsassinnen gegen die unterdrückenden Strukturen, die von den Sozialarbeitenden getragen und repräsentiert werden. Die Handlung des Films kann als symbolischer Vergleich mit den gesellschaftlichen Zuständen der Zeit verstanden werden, „denen eine neue, verschärfte Form des Klassenkampfes entgegengesetzt werden müsse“, so die Drehbuchautorin.

Der Film bietet neben der Reflexion typischer sozialarbeiterischer Themen auch die Chance einer Thematisierung des Lebens der Drehbuchautorin Ulrike Meinhoff, die sich von einer sozial engagierten Journalistin mit einem Fokus auf gesellschafltiche Ungerechtigkeiten hin zu einer führenden Person der Terrorgruppe RAF entwickelt hat.

 

  • Handlungsfeld: Heimerziehung (der 1960er Jahre)
  • Themen u.a.: 
    • Autoritäre Methoden in der Heimerziehung
    • Spannungsfeld "Nähe und Distanz" in professionellen Kontexten
    • Umgang mit unterdrückenden Strukturen und Rebellion
  • Inhaltswarnung: Thematisierung und Darstellung körperlicher und psychischer Gewalt (inkl. sexualisierter Gewalt), Homophobie, Sexarbeit

© Alle Rechte vorbehalten. 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.


Warning: Undefined array key "page" in /opt/WordPress/wp-content/plugins/go-x/adapter/website-translator.php on line 8